Nichts für schwache Nerven war der Auftritt von Damen 1 vor heimischer Kulisse gegen den VfL Oberbiber. (3:2 / 107:103 (19:25 23:25 25:22 25:20 15:11) Immer noch 4 Spielerinnen im Lazarett befindlich und ein schwerer Gegner liessen nicht gerade Zuversicht angesichts der letzten Pleiten versprühen. Dennoch hat sich das Team in den letzten Wochen bereits im Training mit einem anderen Gesicht gezeigt. Ein jeder wartete nun darauf, dass sich dieses neue Gesicht präsentierte und am Samsatg den 03.12.2016 folgte die Premiere. Dazu bedurfte es allerdings erst zweier verlorener Sätze.
In Satz 1 war es noch da, das alte zähe Spiel, der nicht anlaufen wollende Motor und man verlor sich schnell in Geplänkel und wirren Einzelsituationen. Kein zusammenhängender Druck konnte entwickelt werden. Schnell hieß es einer für Oberbiber profitablen Führung hinterher zu rennen (03:10) und nach genommener Auszeit die Mannschaft auf einen akzeptablen Modus einzuschwören. Alsdann entwickelten sich bessere Spielzüge und man fand auf die rechte Spur. Dennoch ging der Satz völlig verdient mit 19:25 an die Gäste.
Im zweiten Satz zeigte man von Beginn an, dass der SCM die Betriebstemparatur erreicht hatte und ein Kopf-an-Kopf-Rennen entwickelte sich. Anfänglich konnten die Rheinländerinnen sogar eine kleine Führung herausspielen (10:7) die allerdings nicht weiter ausgebaut werden konnte. Bei 14:14 waren wir wieder zusammen und zeigten unsererseits die Qualitäten für einen Satzgewinn. Und dann passierte das Ärgerliche. Bereits 23:22 in Führung liegend geben wir 3 Punkte in Folge ab und schenkten auch diesen Durchgang her. Wobei schenken relativ ist. Ein sehr glücklicher Netzroller verhalf den Gästen zum Vollzug des 24:23. Ein wenig Glück hätte wir in dieser Phase auch haben dürfen. War aber nicht.
Jetzt bloss nicht Köpfe hängen lassen und eher scherzhaft durch eine Spielerin gemeint "Dann spielen wir halt 5 Sätze" machten wir uns mit geänderter Teamaufstellung daran das in die Tat umzusetzen. Auf dem Spielfeld nun befindlich u.a. Isa Kaufmann, rückgekehrt nach langer Babypause und Amelie Samus eine unserer Nachwuchsspielerinnen. Der alles entscheidende Satz 3 hatte es dann auch in sich. Immer wieder sehr gute Aktionen auf beiden Seiten und kein Ball wurde früh verloren gegeben. Und wieder lautete es nach hingebungsvollem Kampf auf beiden Seiten 22:21. Aber diesmal drückten wir den richtigen Knopf und mit 25:22 verbuchten wir nach starker Leistung den ersten Zähler auf unserem Punktekonto.
Jetzt durfte nicht nachgelassen werden im vierten Satz, denn es hiess - wir benötigen Spielpunkte in der Tabelle!! Und das Team drehte nun auf. Jetzt rollte der Zug. Wir hatten Oberbiber in jeder Phase fest im Angriff. Stellenweise wurde feine Kombinationen durch Zuspielerin Hannah Bösling gespielt, die Blockorganisation mit Lydia Martsch, Michelle Müller und Isa Kaufmann war bestens sortiert und Elly Diamantopoulou hatte zwar alle Hände voll in Annahme und Abwehr mit koordinierenden Tätigkeiten zu tun aber das gelang sehr gut und ein um das andere Mal konnte Julia Zywitzki den Schlusspunkt in langen, sehr sehr langen Ballwechseln setzen. Da liefen die Pumpen stellenweise auf Hochtouren. Dennoch hatte das Team über lange Strecken sehr komfortable Vorsprünge 16:10, 22:13 und lies sich auch nicht mehr einschüchtern. Obwohl - vielleicht doch ein wenig - denn genau bei 22:13 gelangen Oberbiber 5 Punkte in Folge und Schwups waren sie doch wieder "gefährlich" nahe gekommen. Eine sich aufzwingende Auszeit schaffte dann die notwendige Ruhe um über das normale Sideout mit 25:20 abzuschliessen.
Das Tie-Break sollte es also richten. Wer richtete war allerdings Michelle Müller. 9:0 erreichte sie mit ihren Aufschlägen in Folge. Das war schon eine kleine Sensation. Natürlich wurde zwischendrin auch noch gefightet aber dennoch eine durchaus erstaunliche Serie. Erst bei 9:1 folgte ein Zwischenstop aber wir liessen zu diesem Zeitpunkt nichts abrennen und erhöhten auf 11:4 und 13:5. Jetzt waren fast alle völlig platt und man hoffte auf ein Ende - irgendwie. Aber irgendwie ist halt nicht im Volleyball und so fing die gegnerische Aufschlägerin ihrerseits an eine Serie aufzusetzen. Bei 14:8 mussten wir nochmals eine Auszeit nehmen und uns darauf einschwören dass es kein Zufall ist wer den Punkt macht. Doch Oberbiber liess sich nicht beirren und legte noch 3 Punkte nach. Dann endlich der erlösende Aufschlagfehler und mit 15:11 war Satz und Spiel unser.
Eine starke Leistung auf die wir hoffentlich aufbauen können. Vielen dank an die zahlreichen Fans und Unterstützer. Bis kommendes Wochenende wieder zu Hause gegen den TV Quierschied.