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D1 sensationell im Endspurt
24.03.2014 07:55

Wer hätte vor 4 Spieltagen noch darauf gewettet? 11 Punkte bei 12 möglichen zu holen und sogar noch die TG Mainz-Gonsenheim hinter sich zu lassen? Es war ein Nervenkitzel, das Abstiegsgespenst war mehr wie zum Greifen nahe. Zumal bis zum Samstag nicht feststand ob es zwei oder drei Absteiger aus der Oberliga geben würde. Alles schien am seidenen Faden zu hängen, ob Steinwenden den Klassenerhalt in der Regionalliga schaffen würde. Dann zumindest eine kleine Erleichterung. Am Samstag Abend vermedelt der Regionalspielwart die schriftliche Erklärung des Meisters aus der Oberliga Hessen seinen Nichtaufstieg. Ein weiterer Platz ist somit für den zweiten der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar in der Regionalliga frei. Aber der Reihe nach.

Am Samstag Nachmittag kam es zum ersten Spiel des Wochenendes. Es handelte sich um das Nachholspiel gegen Saarlouis, zu diesem Zeitpunkt zwar Tabellenletzter aber durch zwei Siege am letzten Spielwochenende hätten man sich noch aus eigener Kraft dem Abstieg entziehen können. Und bei uns? Eine Hiobsbotschaft nach der anderen trifft im Laufe der Woche ein. Christine Winzer muss einem privaten Termin folgen, Luca Beutel geht Joggen, knickt um und "der Tennisball" in ihrem Sprunggelenk lässt eine Spielteilnahme aus sportmedizinischer Sicht in weite Ferne rücken. Mitte der Woche meldet sich Libera Elly Diamontopoulou aus dem Krankenhaus - Ausfall bis Dienstag kommende Woche. Ok denkst du - warum sollte es auch mal einfach gehen. Donnerstag dann der Anruf von Michelle Müller, nein keine leichte Mandelentzündung, Streptokokken sind angesagt. Ansteckend und bittescön Antibiotika nehmen, kein Außenkontakt. Geht's noch denkst du.. Freitag der Anruf vom vorgesehenen Coach Klaus Kuhn - zumindest geläutet hat es, verstanden hat man ihn nicht - fette Grippe, soviel war festzustellen. Nun hieß es alles umorganisieren. D4 bekommt einen Ersatzcoach für den Samstag und Ralph Bösling fährt mit nach Saarlouis. Krankenstandsmeldungen werden zu diesem Zeitpunkt keine mehr angenommen. Somit sind es 8 einsatzfähige Spielerinnen in Saarlouis - wenn das mal gut geht. Aber die Vöchel wären nicht die Vöchel wenn... Wir erinnern uns Meister Landau geschlagen, Germersheim geschlagen warum sollte das Kunststück mit einer Rumpftruppe nicht auch gegen Saarlouis funktionieren?

Erster Satz: Eine 12:4 Führung nach sehr gutem Beginn lässt auf mehr hoffen. Alles klappt. Gezielte Aufschläge, ein sehr sortierter Block und durchbrechender Angriff lassen uns davon ziehen. 16:7 und 19:8 heißt es zwischenzeitlich. 3 hammerharte Aufschläge der Saarländerinnen lassen uns kurz wanken, aber dann doch der erlösende Angriff zum 22:12. Das Sideout geht seinen Weg und mit 25:16 ist die Welt in Ordnung.

Durchgang 2 wird hektisch von Beginn an. Saarlouis will, das spürt man, das Schiedsgericht verliert die Linie und fortan ist Unruhe drin. Keines der beiden Teams will sich die Blöße geben, alles wird herausgekratzt, gefighted bis zum Ende. Die letzte Phase ist ab dem 23:23 mehr wie heiß umkämpft und gipfelt in einem kräfteraubenden 30:28 für unser Punktekonto. Das Minimalziel ist erreicht - wir werden zumindest einen Punkt aus Saarlouis entführen.

Satz 3 ist durch 2 Phasen gekennzeichnet. Eine hektische Phase und eine hektische Phase. Zwischendrin war mal kurz Ruhe angesagt, half aber nicht viel. Saarlouis setzt sich mit 9:2 gleich zu Beginn ab. Das muss diskutiert werden, so geht's nicht, wir machen die Kaffeerunde auf. Das Volleyballspiel gleicht zu diesem Zeitpunkt eher dem Geraufe an den Wühltischen beim Sommerschlußverkauf. Wir wechseln, Sofie Fuchs kommt für Sophia Beutel um zumindest irgend eine Änderung hervorzurufen. Dies gelingt uns. Auf einmal ist Ruhe drin, aber nicht das es an Sophia oder Sofie gelegen hätte, nein das ist halt so - muss man feststellen. 12:12 eine schöne Aufholjagd und der verdiente Ausgleich. Schaffen wir das Triple? Jemand entdeckt noch eine Kanne Kaffee und Plätzchen, die Damenrunde beginnt von vorne. 12:17. Du kannst nicht und du darfst nicht böse sein, wie gesagt es ist halt so. Nachdem wir dem Gegner seinen Vorsprung haben wieder herstellen lassen, verläuft das Spiel im Sideout seinen gewohnten Gang, der Kaffee und die Pätzchen sind alle. Wir verlieren den Satz mt 19:25.

Durchgang 4 soll es also richten. Gesagt - getan. 9:4 gehen wir in Führung. Alles scheint wieder zu passen. In allen Belangen sind wir Herr der Lage. Mit 13:8, 17:12 und 19:14 scheinen wir auf der Gewinnerstraße zu sein. Urplötzlich bricht das Team ein. Die Konzentration ist vollkommmen weg. Auszeit nehmen und motivieren nochmal auf das Gaspedal zu treten. Es nützt nichts, unsere Eigenfehlerquote schnellt nach oben und Saarlouis muss eigentlich nicht viel tun. Leider können die taktischen Anweisungen auch nicht mehr umgesetzt werden. Es ist einfach der Wurm drin. Saarlouis holt auf, wir verletzten unsere Abwehrpositionen und können nichts mehr entgegensetzen. Bei 20:20 machen wir noch unseren abschließenden Punkt werden aber in Folge überrundet und geben mit 21:25 ab.

Leudz, so die Ansprache, 2 Punkte gehen nach Mutterstadt. Wir sind die TieBreak-weltmeister. Sortiert Euch und holla die Waldfee! Das funktioniert. Sehr gute Aufschläge auf unserer Seite bringen sofort eine 4:1 Führung. Das Spiel verläuft zu unseren Gunsten und bei 8:3 heisst es Seitenwechsel. Bei 11:4 nimmt Saarlouis eine weitere Auszeit. Die Beere scheint geschält. Selbst wenn die Gastgeber noch den ein oder anderen Punkt machen, sie werden mit dem Mut der Verzweiflung spielen, lassen wir uns davon nicht beeindrucken und ziehen unsere Taktik durch. Diese Rechnung geht auf und am Ende heißt es 15:9, 2 Punkte gehen nach Mutterstadt und wir haben beste Aussichten für das letzte Spiel der Runde am morgigen Sonntag gegen den Tabellenzweiten Saarwellingen.

Sonntag 23. März 2014 letzter Spieltag in der Oberligasaison 2014

Trotz der freudigen Nachricht vom Vorabend, dass es sich mit dem Zwangsabstieg durch 3 mögliche Absteiger aus der Regionalliga wohl erledigt habe, blieb dennoch ein letzter Zweifel und wir wollten uns nicht darauf verlassen. So wurde denn in der Teambesprechung vor dem Spiel der Kurs festgelegt. Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen und das i-Tüpfelchen noch drauf setzen. Beim anschließenden Einspielen beider Teams merkte man recht schnell, dass Saarwellingen nicht mit dem kompletten Team aus dem Hinspiel angereist war. Ein positiver Aspekt, da unser eigenes Krankenlager auch bis an die Schmerzgrenze gefüllt war. Mit an Board am Spieltag war allerdings Christine Winzer, damit hatten wir zumindest 2 Auswechselmöglichkeiten.

Recht vielversprechend starteten wir daher im ersten Durchgang und konnten mit einer 12:5 Führung überzeugen. Saarwellingen konterte mit 3 direkten Punkten, aber schnell fanden wir zu unserem Spiel zurück. Beim Spielstand von 13:9 passierte das Nicht-Für-Möglich-Gehaltene. Zuspielerin Sophia Beutel trifft sich mit ihrer Gegenspielerin unter dem Netz, knickt um und - wie sich später im Krankenhaus herausstellte, Bänderanriß. Ein völliger Schlag ins Kontor. Wechselmöglichkeit musste zwangsweise gezogen werden und Sofie Fuchs übernahm fortan das Zuspiel. Jetzt war natürlich der Spielfluß gestört und das Team benötigte eine gewisse Zeit um zurück in die Spur zu kommen. Bis zum 19:19 war unser Spiel durch viele Eigenfehler bestimmt und der Gegner wurde dadurch natürlich stärker gemacht. Vier sehr gute Blockaktionen verschafften uns den notwendigen Vorsprung und es hieß 23:19. Ein Netzroller bescherte Saarwellingen den 20 Punkt, Anlaß eine Auszeit zu nehmen und festzustellen, dass uns nichts mehr aus der Ruhe bringen würde. Gesagt getan, 24:22 heißt es und ein gelungener Angriff über die Mitte bringt uns den ersten Satzgewinn.

In der Satzpause legen wir die weitere Marschrichtung fest und man kann es knapp zusammenfassen. Durchgang 2 und 3 sind durch eine klare Dominanz der Damen 1 geprägt. Zu keiner Zeit bestehen Zweifel an der Durchschlagskraft im Angriff, einer wohlsortierten Annahme und klaren Zuständigkeiten in der Abwehr. Jeweils sehr früh in den Sätzen können wir beruhigende Führungen herausarbeiten und mit 25:13 sowie 25:15 bauen wir einen 3:0 Sieg der als schöner Abschluß in der Saison gefeiert wird. 

Im letzten Bericht soll keine Spielerin herausgehoben werden. Es war einfach die kompakte Leistung aller Spielerinnen, die in den letzten 4 Spielen sich selbst das Geschenk des Klassenerhaltes gemacht hat. Spielwitz und Spiellaune sind zurückgekehrt, es macht einfach wieder Spaß zuzusehen und mit zu fiebern. Das habt ihr Klasse hinbekommen!!

In den kommenden Tagen wird man sich beraten, die Trainerfrage und natürlich auch Spielerfragen sind zu klären und das Team muss dann ab April sich mit der Vorbereitung für die kommende Saison befassen. Bleibt zu hoffen, dass die "Familie" zusammenbleibt und wir eine gute Option für die Saison 2014/2015 haben werden.

Gruß Euer Ralph

Starker Auftritt der U12w

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