De Mähder-Ruhler oder Christinas Wandeln auf abwegigen Pfadten
Alles schien daran zu scheitern, dass man im ersten Spiel als Schiedsrichter im Match SG KL/Enkenbach gegen die TSG Bretzenheim die Heimcoaches aufforderte: "Hoschd emol enn Mähder?" - Große Augen schauen Dich - "Ähmmm die sprechen kein Deutsch" - "Achso" - "You've got a --- shit - wasissn enn Mähder uff Englisch? Das deutschsprechende Team aus Kaiserslautern bringt kurzum das geforderte Utensil - dem angesprochenen Coach wird dies offenbart und ach ja ein "Meter ruler" war natürlich kurzfristig entfallen das Wort - der "Meter ruler" na sowas...
Zumindest konnten wir uns einen sehr guten Eindruck im ersten Spiel von den Gegnern und "Der Landesliga" machen. Wir hatten uns streng vorgenommen nix mit - das haut schon hin - oder so - wie so nen weiches Apfelstückchen aus Nanas Obstsalat. Nee da sind immer irgendwelche Abwehrarme im Weg und Volleyball spielen können die Gegner allemal in der Landesliga. Und trotzdem war man dann doch etwas nervös - schon vor dem Spiel. Die "Ich-geh-mal-aufs-Klo-Quote" erreichte fast Angstbächl-Niveau. Taktische Kurzbesprechung waren nur eingeschränkt möglich - vielleicht hätten wir uns einfach alle im Sanitärbereich treffen sollen.
Endlich geht es los! Abtasten auf beiden Seiten - erstmal ankommen hieß für uns die Devise. Kaiserslautern enteilt zwar erst einmal auf 7:2 - eine Auszeit tut Not - 8:4 und dann mit Ansage: Bitte jetzt beginnen! Gesagt getan - 12:12, 14:14 und dann das erste wichtige Absetzen zum 17:14. Jetzt passt es. Sehr gute und präzise Ballverteilung durch Hannah Bösling mit durchschlagenden Erfolgen aller Angreiferinnen. Auch der Block um Michelle Meyerer ist ein feines Bollwerk und lässt wenig zu. Sophie Fuchs und Isa Harder werden eingewechselt und übernehmen nahtlos. Laura Schüttler auf der Liberaposition macht einen tadellosen Job und die Führung wird stetig ausgebaut. Ein Punkt gelingt den Gastgebern noch und es heißt 25:15.
Im zweiten Durchgang legen wir stark los - 7:4 und können bis 14:12 einen 2-Punkte Vorsprung halten. Jetzt heißt es wieder aufdrehen und das gelingt richtig gut. Michelle Meyerer ist voll in Spiellaune und weiß ihren Mittelangriff ein ums andere Mal durchzubringen. Julia Zywitzki hämmert die Außenangriffe ins Feld, Nadine Lahres auf der neuen Diagonalposition setzt sich durch und Manuela Trefz überzeugt mit starken Aufschlägen. 21:14 - das ist mal eine Bank heißt es wenige Minuten später. Es wird wieder gewechselt, Sophie Fuchs und Isa Harder sollen den Satz komplettieren. Das gelingt auch sehr gut und 23:15 hört und sieht sich gut an. 3 hintereinander folgende Abstimmungsschwierigkeiten bei Ballübernahmen - das müssen wir im Training noch ausführlich üben - bescheren Kaiserslautern einen zu einfachen Punktegewinn und somit wird um 3 Zähler verkürzt. Ein abschließender Diagonalangriff in die Nähe der 3m Zone von Julia Zywitzki bringt dann das erlösende 24:18 und den letzten Aufschlag bringt sie dann auch noch zum 25:18 Satzgewinn durch.
Im 3. Satz mussten dann die Westpfälzerinnen etwas tun, wollten sie die Niederlage vermeiden. Sehr frisch gingen sie zu Werke und es war kein Einfaches dran zu bleiben. Insgesamt waren die Auschläge von KL nun viel risikoreicher, allerdings ging dabei aber auch der ein oder andere daneben und verhalf uns zu einfachen Punkten. Ja und es stellten sich doch so manche klitzekleine wollkneuelartige Irritationen ein - treffend beschrieben mit dem großen Epos von Loriot "Ja wo laufen Sie denn?". Wir verstehen ja die neuronal ausgelösten Anreize auch mal auf der 4 spielen zu wollen, aber wenn Du auf der 6 stehst ist a) der Weg ein bischen weit, b) da steht schon jemand c) du bist außer Atem wenn du vorne angekommen bist d) der Rückweg ist sehr lang und e) Herbert Grönemeyer: "Was soll das?". So gesellten sich doch die kleinen Fehlerchen aneinander - nein es ist kein Fehler den rechten Schlagarm beim Aufsteiger zu heben - aber du hast ja zwei kannst ja den linken nehmen... Etwas zuviele Punkte gehen durch diese Leichtsinnigkeiten flöten aber wir geben das Heft nie aus der Hand. Bei 19:19 kurze Abstimmung das man sich konzentriert und dann sind 5 Punkte in Folge (24:19) der Garant für den 25:20 Abschluß und einem klaren 3:0 Auftakt-Sieg.
Gefehlt hat verletzungsbedingt unsere weitere Zuspielerin Marija Jovanovic, die aber feste die Daumen gedrückt hat - Marija es hat geholfen!! Gleich am kommenden Wochenende müssen wir Samstag Abend um 18:00 in Feldkirchen ran. In der verbleibenden Woche werden wir weiter Feintuning betreiben und sind gespannt was uns im Rheinland beim letztjährigen Zweiten erwartet.
Es spielten in alphabetischer Reihenfolge: Hannah Bösling, Sophie Fuchs, Isa Harder, Nadine Lahres, Michelle Meyerer, Christina Pfadt, Laura Schüttler, Manuela Trefz und Julia Zywitzki.