Entrückt, gerade gerückt, verzückt, verrückt sind die Attribute des Spiels um die Krone in der Kreisliga Nord Frauen am letzten Spieltag in und gg. den direkten Konkurrenten Frankenthal 2. Am Morgen noch eine Absage, Amelie Samus liegt mit Fieber im Bett und kann nicht spielen. Hannah Bösling in Krücken mit in der Halle und es laufen auf: Julia Buchheit, Christina Diamantopoulou, Joanna Grammenou, Vanessa Heil, Melissa Müller, Eva Ripsam, Gülin Sari, Nele Schramm, Ellie Steiger und Carmela Zarbo. Mit am Start: jede Menge Eltern und Fans und der kleine Dickbauch mit Kappe.
Aufwärmen super! Stimmung super! und ab ins Spiel
Satz 1: Die Nervosität steht den Spielerinnen ins Gesicht geschrieben. Heute wissen alle worum es geht, das ist nicht wegzuspäßeln und so bestimmen auf beiden Seiten erst einmal verschlagene Aufschläge die Szenerie. Kein Team setzt sich bis zum 6:6 ab. Jetzt kriegt F'thal einen Lauf oder wir besser keinen, die Füße haben Wurzeln geschlagen - an den falschen Orten. Die Formation stimmt nicht bemerkt der Mensch mit der Kappe und muss bei 7:11 die erste Auszeit nehmen. Also los konzentrieren wo ihr steht und ab die Luzie. Luzie ist noch da und man hat ihn wohl nicht verstanden den Mann mit der Kappe. 10:16 zweite Auszeit und nochmal erklärt und hinzugefügt das die Bloicke besser beim Ball aufgehoben seien als bei den Eltern auf der Tribüne oder dem Fan von Frankenthal mit dem Megaphon auf dem anderen Spielfeld drüben. Jetzt geht Luzie ab. Aufschläge kommen, Angriffe funktionieren und wir holen auf, gleich aus zum 17:17. F'thal nimmt eine Auszeit. Und o weia, wir kriegen die Annahme nicht hin, schauen zu wie der Ball über unseren Kopf segelt oder vor uns auf die Füße fällt. "Ähh Trainer - meine Beine - die lassen sich nicht mehr bewegen, hätte man hören können". Nix da kämpfen und sie fangen an zu kämpfen. Kommen bis zum 21:23 bei eigenem Aufschlag heran. Und jetzt muss dieses Mistding ins Aus fliegen, nicht richtig getroffen, passiert eben. Bei 25:22 ist Schluß und Aufmunterung für den -
2. Durchgang: Wieder ein Kopf an Kopf Rennen. Aber diesmal eilt uns F'thal nicht weg. Wir bleiben dran, mal wir, mal die vorne. Wir schaffen einen Vorsprung herauszuspielen 15:11, das hört sich gut an. Und dann wieder dieses Entrücken von den Positionen. Es ist zum Haareraufen. Wir rennen den Bällen hinterher und F'thal muss nicht viel tun. 7 Punkte am Stück geben wir her. 16:18 und eine Auszeit ist fällig. Schnell die Volleyballtafel herausgeholt, aufgemalt wo wir stehen müssen - und ja, jetzt hat es geschnackelt - von diesem Zeitpunkt an stehen wir immer richtig. Jetzt wird es schön, denn wir sind gerade gerückt. Bälle in der Abwehr geholt, der Angriff vorne macht den Rest. Damen 3 nimmt fahrt auf, lässt F'thal hinter sich und schließt den Satz mit 25:22 ab. Geschafft.
Satz 3: Alles ist richtig, alles ist gut. Damen 3 spielt sich in den Rausch. 12:0 lieber Leser, ja wirklich eine 12:0 Führung. Der Mann mit der Kappe weiß scheinbar, dass nichts mehr schief geht und fängt an alle Spielerinnen zum Einsatz zu bringen. Jede bringt ihre Leistung, jede ist am Geschehen beteiligt. Nichts aber auch gar nichts brennt da mehr an. 25:6 heißt es am Ende. Team, Eltern und Kappenman sind verzückt.
Satz 4: So jetzt in den Endspurt. Und Damen 3 lässt es krachen. In der Abwehr werden tolle Bälle geholt, das Zuspiel klappt einwandfrei und die Bälle durch die Angriffsreihe beim Gegner versenkt. Ein 14:7 Vorsprung ist ein gutes Polster. Alle Spielerinnen kommen wieder zum Einsatz und reihen sich nahtlos ein. 19:10 - es ist eine Freude zuzusehen, wie weggeblasen die Ängste aus dem ersten Durchgang. F'thal wackelt, traut sich nichts mehr zu und wir halten den Druck aufrecht. Beim Stand von 13:23 eine leichte Verwirrung wer nun zuspielt oder blockt oder "hä? - wo bin ich?". Kurze Sortierung, Haare rechtgerückt und weiter geht's. 25:16 heißt es am Ende und ein tolles sehr junges Team holt sich Platz 1 in der Meisterschaft. Herzlichen Glückwunsch Mädels.
Ob es nun zum Aufstieg langt oder nicht muss man sehen. Vom Verband aus ist eine Aufstiegsrunde angesetzt, Überkreuzspiele mit den Teams aus der Kreisliga Süd. Allerdings hörte man Stimmen in Frankenthal von anderen Trainern, dass man mit dem Verband nochmals sprechen solle. Es würde irgendwie nicht richtig passen mit dem angedachten Modus und ob das so wirklich nötig sei, dass die Ersten jetzt nochmal gegen die Zweiten aus der anderen Liga spielen müssten und die Dritten gegen die Vierten, ebenso die Fünften gegen die Sechsten. Warten wir ab, wie der Spielwart entscheidet. Wenn wir spielen dann wie angekündigt am kommenden Wochenende wieder in Frankenthal gegen TuS Heiligenstein.