Wir hatten noch das Hinspiel vor Augen, zwar ein 3:0, aber ein sogenannter Arbeitssieg. Was ist das?
Als erstes werfen wir einen Blick auf die bisherigen Spielergebnisse von Haag und sofort ist auffällig das dieses Team:
VSG Saarlouis - SV Haag 3:0 / (25:23 25:22 25:18)
SV Haag - SC Mutterstadt 0:3 / (21:25 19:25 21:25)
TV Düppenweiler - SV Haag 3:2 / (21:25 25:17 25:16 17:25 15:13)
SV Haag - VfL Oberbieber 0:3 / (21:25 26:28 22:25)
FC Wierschem - SV Haag 3:1 / (25:14 25:18 33:35 25:23)
SV Haag - ASV Landau 1:3 / (25:23 17:25 22:25 21:25)
TV Rohrbach - SV Haag 3:1 / (25:20 25:17 19:25 25:9)
SV Haag - TS Germersheim 3:1 / (25:19 25:21 21:25 25:23)
SV Haag - VSG Saarlouis 2:3 / (25:23 19:25 25:16 23:25 5:15)
SC Mutterstadt - SV Haag 3:1 / (25:20 14:25 25:19 25:22)
- sehr selten Sätze klar verliert und fast immer über oder um die 20 Punkte herum pro Satz erzielt.
Erster Satz - wir beginnen stark, Haag ist noch nicht angekommen und wir bauen schnell über 11:3 zum 14:5 eine komfortable Führung aus. Starke Aufschläge, eine gute Blockarbeit und wuchtige Angriffe lassen den Gästen keine Luft zum Atmen. Es heißt 17:8 und Nadine Weyrauch wird eingewechselt um ins Spiel zu finden. Ein anschließender Netzfehler, sowie ein ausgeschlagener Ball bringen Haag zwei Punkte - danach setzen wir aber unser bislang präsentiertes Spiel fort. Bei 21:10 wird die am Vortag stark aufspielende Julia Buchheit aus Damen 3 eingewechselt und hat ihren ersten Oberligaeinsatz. Nein - es lag nicht an ihr, die nächsten Annahme und Angriffssituationen wirken unkonzentriert, zu leichtfertig wird das Spiel auf einmal genommen und wir sehen uns gezwungen bei 21:13 unsere erste Auszeit zu nehmen, damit der Schlendrian nicht Einzug hält. Doch gleich anschließend wurde deutlich das Haag voll da war und weitere 3 Punkte werden uns abgenommen. Ein Fehler bei den Gästen unterbricht das Treiben und wir haben ein wenig Luft beim 22:17. Die nächsten 2 Punkte werden noch schön heraus gespielt und wir schließen zum 24:18 ab. Doch wieder ist es Haag die kontern können und zwei Punkte in Folge auf Grund eines nicht geschlossenen Blockes und einer instabilen Annahme machen. Die zweite Auszeit bei 24:20 tut not. Der letzte Punkt gelingt und Satz 1 ist mit 25:20 unser.
Die Seiten werden gewechselt und die anschließende Ansage über unsere zu wählende Strategie verpufft schon in den ersten Punkten des 2. Durchganges. Nichts, aber auch gar nichts klappt - Aus, fertig, Schluß - wir haben das Volleyballspielen verlernt - ein Eigenfehler jagt den anderen. Bei 2:9 nehmen wir die erste Auszeit. Sortieren bitte und ins Spiel zurückfinden. Aber nein, der Ball das fremde Wesen ist nicht mit uns - bei 3:12 folgt prompt die zweite Auszeit. Es ist fast zum Lachen, denn das sind nicht wirklich wir. Wie ein wilder Hühnerhaufen rennen wir auf diesem Feld umher, stehen uns gegenseitig im Weg und die Frage muss erlaubt sein, ob da irgendwas im Mineralwasser war? Aber nicht nur die Eigenfehler sind es, Haag kommt immer besser ins Spiel und das ist das gefährliche, denn sie machen direkte Punkte. Mit 14:25 haken wir diesen Satz schnell ab und ab jetzt beginnt die eigentliche Arbeit, die zu einem Arbeitssieg führte.
Haag versteht es genau unsere noch so kleinen Schwächen auszumachen und nutzt diese konsequent. Darüberhinaus zeigen sie in der Abwehr tolle Leistungen und holen Bälle heraus, nach den andere noch nicht mal gelaufen wären. In Satz 3 spielen wir zwar von Beginn an eine Führung heraus, aber Haag gönnt uns nie eine Ruhephase. Dieses spezielle Spiel wird ausschließlich über den Kopf gesteuert. Du musst Dinge tun, zu denen dir dein Hirn zuerst sagt, mache sie anders. Bezwingst Du diese Automatismen nicht wird dir Haag das Leben schwer machen. Und wahrlich sie taten es. Es nützt dir kein Monsterblock wenn du permanent angelullt wirst. Wenn Deine Angriffe eine Abweichung von einem Meter haben wird Haag diesen Ball abwehren.
So galt es, das Team permanent daran zu erinnern was und wie die Marschrichtung ist. Diese hohe Konzentrationsfähigkeit konnten wir nicht permanent aufrecht erhalten aber zum Glück in den entscheidenden Satzphasen. Und hier muss man Damen 1 das Lob aussprechen. Genau dann wenn es wichtig ist musst du den Punkt machen. Und das haben wir geschafft. Somit gesellt sich viel "Murks" neben die eindeutigen Punkte und das Spiel ist zwar spannend aber wenig ansehnlich. Daher der Name Arbeitssieg - du musst eben rackern, schuften und da geht einiges in die Hose. Zum Ende hin aber wirst Du belohnt und die 3 Punkte tun gut auf dem Konto. Zumal der direkte Verfolger Wierschem in Landau gewinnen konnte.
Am kommenden Wochenende steht nun auch Landau beim Heimspiel auf dem Programm. Es gibt noch einiges zu tun diese Woche, wir hoffen unseren Fans eine gute Leistung am Samstag um 19:00 Uhr in der Mandelgrabenhalle bieten zu können.