Der tolle Saisonabschluß mit 1 Meistertitel bei D3, einem 2. Platz und Aufstieg bei D2 und einem sehr guten 3. Platz der Oberligatruppe wurde nochmals versüsst da 3 Spielerinnen des SCM bei den in Kürze stattfindenden Deutschen Jugendmeisterschaften in verschiedenen Jahrgängen dabei sein werden. Wie schon berichtet haben Nele Schramm und Hannah Bösling die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften U14w mit Heiligenstein geschafft. Ein Wehmutstropfen bleibt, da Hannah Bösling nicht teilnehmen kann, da sich ihre Achillessehnenverletzung übermäßig in die Länge zieht und Ärtze und Physios überlegen müssen was die Ursache sein könnte. Wir wünschen Nele und dem ganzen Team von Heiligenstein ein tolles Erlebnis in Straubing und ein sportlich gelungenes Abschneiden.
Dann ist da noch unsere Zuspielerin in der Damen 1 Oberliga Sophia Beutel. Wie das letzte Jahr hat sie zusammen mit Stadecken-Elsheim den Sprung zur Deutschen Meisterschaft U18w geschafft und könnte sogar dieses Wochenende dasselbe in der U20w schaffen. Auch hier "Herzlichen Glückwunsch" und viel Erfolg bei der DM von unserer Seite aus.
Der geneigte Leser und nicht unmittelbar ins Geschehen eingebundene Interessierte kann sich an dieser Stelle fragen, warum der SCM es nicht selbst schafft eine entsprechende Jugend aufzustellen die diese Erfolge einfährt? Und dies obwohl wir soviele Jugendliche in der Halle haben. An dieser Stelle möchten wir Hintergrundinformationen dazu liefern.
Es ist richtig, wir haben viele Jugendliche und mittlerweile toll ausgebildete. Damen 3 sind ausschließlich Jugendliche und Meister geworden. Ein näherer Blick allerdings auf die konkreten Jahrgänge macht eine "kleine" Misere deutlich.
Es ist eher selten, dass a) ein Verbands-Jugendjahrgang mit 12 und mehr Spielerinnen besetzt ist, die alle auf dem gleichen Ausbildungsniveau sind und b) das es erfahrungsgemäß ein Team immer mit 1-2 Topspielerinnen, 2-3 sehr guten Spielerinnen und - das ist ganz wichtig - nicht mit restlichen schlechten Spielerinnen besetzt ist, sondern hier benötigt es etwas mehr Zeit bis sich die Erfolge einstellen. Es handelt sich meistens um die "Großen", die mit den langen Beinen. Bis diese sortiert sind haben die "kleinen" Wieselflinken deutliche Vorteile. Mit zunehmender Trainingszeit egalisiert sich dieses Delta. Und dann ist da noch c) mit den Alterstichtagen die vom DVV für jede Altersklasse vorgegeben sind. Am Beispiel unserer "Damen3" wird dies deutlich. Möglicherweise ein Jahr zu spät in die Jugendrunde gestartet nahmen wir vor vier Saisons erstmals bei U12 teil und machten die ersten Erfahrungen. Andere Teams spielten da schon eine Saison. Im darauffolgenden Jahr starteten wir in der U13 und wurden Zweiter verbunden mit der Qualifikation zur Rheinland-Pfalz-Meisterschaft. Wiederum ein Jahr später wurden wir Pfalzmeister bei der U14. Und dieses Jahr? Jetzt kommt das Problem mit den Alterstichtagen. Aus dem letztjährigen Pfalzmeisterteam sind nur noch 2 Spielerinnen (Nele Schramm und Hannah Bösling) in dieser Altersklasse U14 spielberechtigt. Alle anderen müssen in U16 starten. Hier wird deutlich warum ein Team nicht durchgängig in den darauffolgenden Altersklassen spielen kann.
Es liegt natürlich im Interesse von vielen Spielerinnen möglichst hohe sportliche Erfolge zu erreichen. Darum wurden schon immer Möglichkeiten gesucht wie man zu einer Konzentration von starken Spielerinnen kommt. In diesem Jahr etablierte sich in Heiligenstein ein starkes U14 Kernteam. Jedem Volleyballinsider ist bekannt dass andere Teams sich zu verstärken suchen sobald es zur nächst höheren Meisterschaft geht. Allerdings sind hierbei vom Verband vorgegebene Wechselfristen zu beachten. Ein Wechsel eines Jugendspielers innerhalb einer Saison von einem Verein zu einem anderen vor dem 31.12. wird mit einer 3-Monats-Sperre belegt, nach dem 31.12. beträgt die Sperre 6 Monate. Sind Bezirks- und Landesmeister-schaften vor dem Jahreswechsel abgeschlossen können talentierte Spielerinnen wechseln und sind von den Fristen genau zur höheren Meisteschaft wieder spielberechtigt. So geschehen bei unseren beiden Spielerinnen.
Ebenso verhält es sich beim rheinhessischen Stadecken-Elsheim die Jahr um Jahr tolle Jugendkernteams hervorbringen, aber um auf Südwestdeutschen Meisterschaften gegen die anderen Teams bestehen zu können muss man sich verstärken. Wie es die meisten anderen Teams eben auch tun. Eine Alternative hierzu würde die Konzentration der besten Spieler bereits in einer sehr frühen Phase in einem "Kunstverein" oder bei einem Bezirks- / Landeskader bedeuten. Wir hatten dies vor ein paar Jahren in Rheinland-Pfalz mit dem Projekt der "Vulkan Westervolleys". In dieser Zeit konnte von einer Hochburg des rheinlandpfälzischen Jugend-Volleyballs gesprochen werden. Tolle Erfolge stellten sich ein und die Kids entwickelten sich viel schneller als üblich. Heute noch sind genau diese Spieler sehr erfolgreiche Stammspieler in den oberen Spielklassen.
Mit zunehmendem Vereins und Teamverschwinden aus der Volleyballlandschaft sollte man sich vernünftig dieser Thematik stellen und die Chancen erkennen. Denn eines war auch schon immer klar. Bietet man in seinem eigenem Verein oder Verband nichts für die nach "höherem Strebenden" werden diese so oder so wechseln und der Verein hat zwar ausgebildet dann aber das Nachsehen - zumeist noch begleitet mit Ärgerniss und Zerwürfnissen. Ein Umdenken ist wohl angesagt.